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Die Hoffnung stirbt zuletzt!

26. November 2020

Wenn Sie das Gefühl haben, mit Ihren Problemen allein dazustehen. Wenn Ihr Umfeld nicht versteht, was Sie beruflich bewegt. Wenn Sie niedergeschlagen sind und nicht mehr wissen wie es weitergeht. Dann finden Sie in diesem Beitrag sicher nicht die Antworten auf all Ihre Fragen: Sie finden jedoch Verständnis, Sinn und eine Perspektive.

Wann aber müssen Sie handeln?

Diese Situation kommt Ihnen vielleicht bekannt vor: Die nächsten Zahlungen stehen an. In drei Tagen müssen die Überweisungen raus – das habe ich versprochen. Beim letzten Mal konnte ich mein Versprechen schon nicht halten.

Meine volle Aufmerksamkeit liegt auf der schnellen Begleichung der schon lange ausstehenden, hohen Rechnung eines Großkunden. Er hat mir zugesichert, dass er das schafft. Außerdem sind da noch diese offenen Angebote, die schon bei unseren Kunden liegen. Das sieht ganz hoffnungsvoll aus. Diesmal habe ich auch eine höhere Marge kalkuliert, damit auch endlich was hängen bleibt.

Damit verbunden ist die Hoffnung, dass ordentlich Geld reinkommt. Alle Rechnungen mit einem Schlag bezahlen zu können und dann auch noch einen netten Gehaltsabschlag – das wäre ideal! Die Hoffnung auf Liquidität stirbt zuletzt.

Wo der Hase im Pfeffer begraben liegt

Und genau das ist das Problem. Hoffnung ist ein abstrakter Begriff und die Hoffnung wendet sich jedem zu – ganz egal, wie schlecht es um jemanden bestellt ist. Als Geschäftsführer*in eines Unternehmens in einem Krisenstadium hoffen Sie immer. Hoffnung ist aber variabel, keine fixe Größe, kein rationaler Begriff, mit dem Sie kalkulieren können. Mit abgelaufenen Verbindlichkeiten, die auf etlichen Zahlungsausfällen durch Kunden und einem sinkenden Absatz basieren, erreichen Sie Ihre Ziele nicht.

Egal, wie bescheiden es um Ihre Auftragseingänge und Ihre Margen steht: Sie hoffen immer, dass es mit dem nächsten Auftrag besser wird. Die Hoffnung, die nach dem Gespräch mit Herrn XY aufkeimt, dieser würde seine überfällige Rechnung nun begleichen, ist trügerisch. Ebenso wie die Hoffnung, Lieferant YZ hebe seine Verkaufsblockade endlich auf oder die Konjunktur spiele überraschend in Ihre Karten. Auch in Ihrer Belegschaft sehen Sie halbvolle Gläser und hoffen darauf, dass Ihre Mitarbeiter*innen die Segel mithilfe niedriger Fehlerquoten und hochwertiger Arbeit noch einmal drehen.

Worst Case

Hoffnung treibt Sie an. Hoffnung tut aber auch weh. Denn sie bringt Sie dazu, viel Energie in ein Unternehmen zu investieren, das – sofern Sie so weiter wirtschaften – keine Chance hat. Möglicherweise treibt Sie die Hoffnung selbst am Wochenende früh aus dem Bett, um zu arbeiten, statt mit Ihrer Familie eine schöne Zeit zu verbringen.

Das Schlimmste, was Ihnen als Geschäftsführer*in passieren kann: die Hoffnung zu verlieren. Ihr Großkunde gesteht, dass er soeben Insolvenz angemeldet hat und sich der schnelle Geldsegen verabschiedet. Nach diesem Knock-out haben Sie keinerlei Aussichten mehr, dass es noch ein Happy End geben könnte.

Reden ist Gold

Sie haben das Gefühl, es schnürt Ihnen die Kehle zu. Sie wachen nachts schweißgebadet aus. Sie können nicht mehr einschlafen. Sie haben zu nichts mehr Lust und lassen Ihre schlechte Laune an Ihren Liebsten aus. Spätestens jetzt ist die Zeit gekommen, sich eine Meinung von jemand Außenstehenden zu holen.

Warum jetzt und nicht später?

Später könnte zu spät sein! Die meisten Bedenken von Geschäftsführer*innen, die sich gegen externe Hilfe entscheiden, sind primär egobasiert. Die eigene Angst vor einem Gesichtsverlust, vor Vorhaltungen und Vorwürfen sowie vor dem Absprechen von unternehmerischer und menschlicher Kompetenz.

Ich kann Sie beruhigen: Einen Arzt auf der Notfallstation wird sich nicht dafür interessieren, ob du Strümpfe trägst, die zueinander passen. Ebenso wenig wird Ihnen ein Restrukturierungs- und Sanierungsberater Vorhaltungen oder Vorwürfe machen. Er wird Ihnen auch weder unternehmerische noch menschliche Kompetenz absprechen. Er ist darauf fokussiert, Ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern.

Durch egobedingtes Herauszögern einer Beratung oder „Behandlung“ verlieren Sie aber kostbare Zeit, die eine erfolgreiche Reanimation ermöglicht hätte. Für Unternehmen, die nicht mehr die nötige Liquidität vorweisen, bleibt dann nur eine Option: Insolvenz anmelden. Der Patient tritt seine letzte Reise an.

Kein Schaden ohne Nutzen – oder ohne Bauernregel ausgedrückt: In jeder Krise steckt auch eine Chance. In Krisenzeiten erkennen wir, wer es versteht sie für sich zu nutzen.

Ich glaube an Sie.

Ihr Bernhard Niemann

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